Kunstmaler


Fugenbilder

"Den Fugen liegt eine strenge Gesetzmäßigkeit zu Grunde, die Zufälligkeit oder Fragmentarisches nicht zulässt. Symmetrie - Asymmetrie, Metrik - Tektonik, Homogenität der Struktur - Rhythmus, das sind die tragenden Werte dieser Bilder.

Raum wird durch Maße und Abstände erzeugt, nicht durch illusionstische Tiefenwirkung. Konkret und abstrakt in einem, musikalisch und gleichnishaft zu Kosmischen, nenne ich diese Bilder.


Die Elemente, die, zueinandergefügt, die Fuge, das Fugenbild ergeben:

Das einzelne Element baut sich chromatisch auf von hell nach dunkel, meistens in drei bis vier Tonstufen. Die dunkle Kante ist jeweils die Bewegungsrichtung im Bildgeschehen. Drei Grundtypen, Form-Elemente habe ich mit erarbeitet, um damit so komponieren zu können wie ich es tue: das Symmetrische Element, das Asymmetrische Element, das sogenannte Ganze Element. Eines ist allen gemeinsam, sie sind schlank von Gestalt und laufen an beiden Enden spitz zu. Je nach Bild-Idee sind sie von unterschiedlicher Länge.

Das Symmetrische Element hat an den beiden Enden gleichgeartete Spitzen, auf der einen Seite eine dunkle Kante und klingt auf der anderen Seite hell aus. Die dunkle Kante ist die Bewegungsrichtung im Bild.

Das Asymmetrische Element ist pfeilförmig - kopfschwer, hat ein dickeres Vorderteil und ein sich verjüngendes, dünn auslaufendes Ende, auf der einen Seite eine dunkle Kante und klingt auf der anderen Seite hell aus. Die dunkle Kante und das dickere Vorderteil sind die Bewegungsrichtungen im Bild. Das asymmetrische Element hat besondere Tempoaufgaben in der Komposition zu erfüllen.

Das sogenannte Ganze Element hat in der Mitte einen dunklen Kern und klingt nach beiden Seiten hell aus. Es hat einen statischen Wert im Bild und ist, wenn es eingesetzt wird, Spendestation, Ausgangspunkt der Farbe, in der es dargestellt wird.
Nicht in jeder Komposition werden alle drei Formtypen gleichzeitig eingesetzt.

Wie manche Bildtitel, z.B. "Fünfstimmige Fuge", signalisieren, ist in meiner Bildgattung "Fugenbilder" für mich Farbe nicht nur Farbe; Farbe ist gleichzeitig auch Stimme. Die einzelnen Elemente berühren sich nicht, keines der Elemente ist am Bildrand angeschnitten. Das ist kein Zufall. So entsteht durch ein Zusammenfügen der Elemente - als Farbstimmen - mit unterschiedlichen, aber klar bestimmten Zwischenräumen, je nach Bild-Idee aus Bewegungsabläufen, Bewegung - Gegenbewegung, chorische Partien, wie ich die Element-Gestaltblöcke gerne nenne, einzelnen Stimmenläufen, einem "Miteinander", einem "Gegeneinander", einem "Ineinandergreifen" letztendlich die Ganzheit der Komposition: Das Gefüge - die Fuge - bildnerische Musik."

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